Können Wavepools das Meer ersetzen?
Noch vor wenigen Jahren hätte es wie eine verrückte Idee geklungen: Perfekte Wellen surfen, mitten im Landesinneren, ohne eine einzige Brise Meeresluft. Surfen war immer mit der Natur verbunden: das Warten auf den richtigen Swell, das Lesen der Gezeiten und das ständige Anpassen an die Unberechenbarkeit des Meeres. Als Wavepools dann immer populärer wurden, gab es neben der Begeisterung auch eine Menge Skepsis.
Wie sollte eine Maschine die rohe, sich ständig verändernde Energie des Ozeans nachbilden? Können Surfer eine künstliche Welle genauso spüren wie eine natürliche? Und noch wichtiger: Können Wavepools ein echtes Trainingsgelände für alle sein, die ihr Können auf das nächste Level bringen wollen?
Vom Spielzeug zum Trainingsparadies: Wie Wavepools Surfer überzeugten
Anfangs wurden Wavepools von vielen Puristen als nette Spielerei abgetan – unterhaltsam, ja, aber kein Ersatz für das Meer. Heute sind sie ein fester Bestandteil der Surf-Welt.
„Das ständige Wiederholen von Manövern ist viel einfacher, weil die Welle immer gleich ist“, sagt Patrick Beven, ehemaliger Profi-Surfer und renommierter Coach. „Man kann die Welle sogar anpassen und so gezielt verschiedene Bedingungen simulieren – ob schwach, kabbelig oder schnell. Das macht einen riesigen Unterschied, besonders beim Training von Aerials und anderen technischen Manövern.“
Diese Präzision und Wiederholbarkeit gibt es im Ozean einfach nicht. Dort wartet man oft 30 Minuten auf die perfekte Welle – falls sie überhaupt kommt. Im Wavepool kann man eine Bewegung immer wieder abrufen, bis sie ins Muskelgedächtnis übergegangen ist.
Selbst die besten Surfer der Welt sehen die Vorteile. „Viele Profis trainieren inzwischen regelmäßig in Wavepools – darunter Surfer wie Italo Ferreira und Gabriel Medina“, sagt Patrick. Wenn einige der progressivsten Surfer auf Wavepools setzen, ist klar: Das ist mehr als nur ein kurzlebiger Trend.
(Pat Beven surft die Expertensession in der Alaïa Bay. Photo: Carles Medina)
Wavepools als Trainingsrevolution
Warum sind Wavepools so effektiv?
Für Anfänger geht es vor allem um Zugänglichkeit. Im Ozean kõnnen Gezeiten, Strömungen und unvorhersehbare Wellen schnell überfordern. Ein Wavepool eliminiert diese Variablen, sodass sich Einsteiger voll auf die Basics konzentrieren können: Paddeln, Take-Offs und das erste Gleiten auf der Welle – ganz ohne Ablenkungen.
„Die technische Entwicklung wird in Wavepools viel schneller voranschreiten als im Meer“, erklärt Patrick. „Paddeln und Take-Offs werden effizienter, was sich wiederum positiv auf das Surfen im Ozean auswirkt.“
Wer in einem Wavepool beginnt, baut Selbstvertrauen auf, bevor er sich in den Ozean wagt – und macht dort schnellere Fortschritte.
Für Fortgeschrittene sind die Vorteile genauso offensichtlich. Egal, ob es darum geht, einen Air zu perfektionieren oder einen Trick zu landen, der im Meer dutzende Versuche bräuchte – die kontrollierte Umgebung eines Wavepools ermöglicht gezieltes Training ohne Wartezeiten.
„Es gibt keine Forecasts – die Bedingungen sind immer gleich, und das ist extrem wichtig, weil es faire Vergleiche zwischen Surfern ermöglicht“, sagt Patrick.
Diese Planbarkeit verändert sogar Wettbewerbe, denn jetzt können Surfer in direkten Duellen auf identischen Wellen antreten – wo nicht Glück, sondern Technik und Können entscheiden.
Mehr Wellen, weniger Stress
Ein leeres Lineup zu finden, fühlt sich heutzutage fast wie ein Lottogewinn an. Egal, ob am Wochenende an deinem Homebreak oder auf einem Traum-Surftrip – du teilst dir die Wellen mit unzähligen anderen, weichst Drop-ins aus und kämpfst um die beste Position im Takeoff-Bereich.
In einem Surfpark läuft das anders. Kein Gedrängel, kein Konkurrenzkampf – du stehst in der Reihe, und wenn du an der Reihe bist, gehört die Welle ganz dir. Keine Vorfahrtsdiskussionen, kein Stress – nur konzentriertes Surfen.
Der Unterschied ist enorm: Während du im Ozean oft nur ein paar Wellen pro Stunde erwischst, bekommst du im Pool garantiert 12 bis 24. Mehr Wellen bedeuten nicht nur mehr Spaß, sondern auch schnellere Fortschritte – effizienter, kontrollierter und ohne lange Wartezeiten.
(Pat Beven surft die Expertensession in der Alaïa Bay. Photo: Carles Medina)
Wavepools: Die Zukunft des Surfens?
Früher war es fast unmöglich, ein guter Surfer zu werden, wenn man nicht am Meer aufgewachsen ist. Heute entstehen weltweit Wavepools, die das Surfen für mehr Menschen zugänglicher machen als je zuvor. Man muss nicht mehr auf den nächsten Surftrip warten – man kann das ganze Jahr trainieren, unabhängig vom Wohnort.
Und das ist erst der Anfang.
„Ich glaube, wir sind an einem Wendepunkt – vor zehn Jahren gab es nur ein paar Pools, heute haben einige Leute sogar private Setups in ihrem Garten. Stell dir vor, wie es in zehn Jahren aussehen wird!“, sagt Patrick.
In Alaïa Bay können Surfer Welle um Welle surfen, ihre Technik verfeinern und Selbstvertrauen aufbauen – damit sie im Ozean noch besser performen.
Also, können Wavepools das Meer ersetzen?
Natürlich nicht. Aber sie verändern das Surfen – und das kann kein Surfer, ob Anfänger oder Profi, ignorieren.
Bereit, es selbst auszuprobieren? Buche deine Session in Alaïa Bay und erlebe die Zukunft des Surfens hautnah.
Egal, ob du lernen, trainieren oder einfach Spaß haben willst – perfekte Wellen warten auf dich!