Unbenannt
Im Jahr 2025 ist mentale Gesundheit kein Randthema mehr. Sie steht im Zentrum von allem, was wir tun. In den letzten Jahren haben viele Spitzensportlerinnen und -sportler Pausen eingelegt – nicht wegen einer Verletzung oder Formkrise, sondern um sich um ihren Geist zu kümmern.
Doch dieses Thema reicht weit über die WSL oder Wettkämpfe hinaus. Ob du für das Podium surfst oder einfach nur das Gefühl der Welle liebst – dein Kopf ist immer mit im Line-up.
Surfen ist kein gewöhnlicher Sport. Es ist ein Tanz mit einer unberechenbaren Naturkraft, bei dem du selten die Kontrolle hast. Genau hier kommt der mentale Zustand ins Spiel. Mehr als Technik oder Ausrüstung ist es der Fokus, der dich über Wasser hält, wenn der Ozean dich prüft.
MENTALE GESUNDHEIT: EINE WELLE, DIE DIE SURFKULTUR VERÄNDERT
Über Jahrzehnte hinweg stand das Surfen für Freiheit, Loslassen, Leichtigkeit. Doch hinter dieser entspannten Fassade haben viele – ob Profi oder Hobbysurfer – im Stillen mit Druck, Burnout, Angst oder Frustration gekämpft.
Heute verändert sich das Bild. Der Sport wird strukturierter, wettkampforientierter – und ehrlicher in Bezug auf das, was es braucht, um langfristig dabei zu bleiben.
Der ehemalige Championship-Tour-Surfer Tiago Pires kennt diese Entwicklung aus erster Hand. Über zehn Jahre lang war er auf der World Tour unterwegs und hat erlebt, wie sich der Fokus zunehmend auch auf mentale Stärke verschoben hat.
„Surfen wird immer wettkampforientierter – auch durch die Olympischen Spiele. Athletinnen und Athleten aus anderen Disziplinen bringen ihre Erfahrungen mit. Deshalb ist mentale Stärke heute so entscheidend. Große Erfolge kommen oft nicht nur durch Talent, sondern durch mentale Resilienz, Strategie und die Fähigkeit, mit Druck umzugehen.“
Doch es geht nicht nur um Siege. Für Tiago ist mentale Gesundheit auch eine Frage der Langlebigkeit im Sport.
„Man bleibt nicht über ein Jahrzehnt an der Spitze, wenn man seinen Kopf nicht pflegt. Es braucht Ausgleich, um den Druck einer vollen Saison – und darüber hinaus – durchzustehen.“
DER MINDSET IM WETTKAMPF: TIAGO PIRES UND DIE KRAFT DES GEISTES
Wenn es um die mentale Seite des Surfens geht, ist Tiago deutlich:
„Surfen ist 70 Prozent mental, 30 Prozent Technik.“
Er gesteht, dass er sich in jungen Jahren vor allem auf die technische Seite konzentriert hat – aber irgendwann gemerkt hat, dass das nicht reicht.
„Bis etwa 25 war ich technisch stark, habe gute Resultate erzielt. Aber ich kam nicht dorthin, wo ich hinwollte. Erst als ich begonnen habe, auch mental zu arbeiten, hat sich wirklich etwas verändert.“
Was den Unterschied machte? Mentale Vorbereitung. Klarheit. Die Fähigkeit, ruhig zu bleiben, wenn alles um dich herum chaotisch wird.
„Die Zeit vor einem Wettkampf ist entscheidend. Man muss mit einem positiven Mindset reingehen, mit Selbstvertrauen, bereit für alles. Denn es wird Überraschungen geben: schwierige Bedingungen, fragwürdige Entscheidungen… Diejenigen, die unter Druck ruhig bleiben, sind die, die am Ende vorne liegen.“
Talent bringt dich vielleicht ins Jersey – aber es ist dein Kopf, der dich bis zur letzten Welle trägt.
FREIZEITSURFEN: DER TÄGLICHE KAMPF IM KOPF
Man muss nicht auf Medaillenjagd gehen, um die mentale Herausforderung des Surfens zu spüren. Jede Session testet dich: chaotische Bedingungen, Müdigkeit, innere Zweifel… Selbst in Alaïa Bay, wo die Wellen berechenbar sind, ist dein Mindset nicht immer stabil.
Tiago betont: Mentales Training ist nicht nur etwas für Profis.
„Zeit im Wasser ist der beste Lehrer. Je mehr Zeit du dort verbringst, desto besser lernst du, mit Angst umzugehen und Selbstvertrauen aufzubauen.“
Er ermutigt auch fortgeschrittene Hobbysurfer, über das reine Surfen hinauszugehen:
„Apnoe-Training, gezielte Atemübungen – das stärkt dein Vertrauen in dich selbst. Yoga oder Meditation helfen dir, ruhig zu bleiben, wenn Panik aufkommt.“
Denn in Stresssituationen entscheidet ein ruhiger Geist:
„Wenn du gestresst bist, wird dein Atem flach. Du verlierst die Kontrolle. Aber wenn du gelernt hast, ruhig zu bleiben, kannst du länger unter Wasser bleiben. Du kommst sicherer durch schwierige Situationen.“
SURFEN LEHRT DAS LOSLASSEN
Surfen ist eine Lektion in Demut. Es zeigt dir deine Grenzen – und fordert dich heraus, sie zu verschieben.
Du kannst den Ozean nicht kontrollieren. Du kannst nicht jede Welle planen. Aber du kannst vorbereitet ins Wasser gehen: mit Fokus, Flexibilität und der Bereitschaft, immer wieder neu anzusetzen.
Dort draußen hast du keine Kontrolle. Aber dein Atem – der gehört dir. Deine Aufmerksamkeit – liegt bei dir.
Das unterscheidet Surfen von einem Gym-Workout oder Teamsport. Es ist nicht nur physisch – es ist persönlich. Und genau deshalb ist mentale Stärke entscheidend. Ob im Wavepool oder auf einem Reef irgendwo auf der Welt.
MENTALE WERKZEUGE FÜR SURFER: EIN STARKERER GEIST IM ALLTAG
Tiago teilt einige konkrete Tipps, die jeder Surfer – egal auf welchem Level – integrieren kann:
•Visualisierung vor Sessions oder Wettkämpfen: Stell dir Szenarien vor, finde Lösungen, geh mit einem Plan ins Wasser.
•Atemtraining: Apnoe-Techniken, spezielle Atemübungen für Wipeouts und Stresssituationen.
•Achtsamkeitspraxis: Meditation, Yoga, Journaling – oder einfach bewusstes Innehalten nach der Session.
•Mentales Coaching: Mit Mentaltrainern oder Sportpsychologen zu arbeiten, wird immer gängiger – auch außerhalb des Profibereichs.
•Und vor allem: Regelmäßigkeit. Mentale Stärke wird trainiert wie physische Fitness. Je mehr du übst, desto natürlicher wird sie.
DIE HÖHEN REITEN, DIE TIEFEN ANNEHMEN
Surfen wird dich fordern. Nicht nur technisch – auch emotional und mental.
Ob du deine erste grüne Welle anpaddelst oder mitten im Heat kämpfst – dein Mindset macht den Unterschied. Es ist das, was dich paddeln lässt, obwohl die Arme brennen. Was dich nach einem Sturz wieder aufstehen lässt. Was dir sagt: Es ist okay, nochmal anzufangen.
Nimm dir also beim nächsten Waxen deiner Board auch einen Moment für deinen Kopf.
ZEIT FÜR EINE NEUAUSRICHTUNG? WILLKOMMEN IN ALAÏA BAY
Egal, ob du an deinem Backside arbeitest, nach einem Wipeout wieder Selbstvertrauen aufbauen willst oder einfach nur diesen Flow-Zustand suchst – Alaïa Bay ist dein Ort zum Reconnecten.
Konstante Wellen, gute Vibes, ein Team, das dich versteht. Komm, wie du bist. Den Rest? Den surfen wir gemeinsam.
Buche jetzt deine nächste Session oder sprich mit einem unserer Coaches über dein mentales Surf-Mindset. Im Line-up bist du nicht allein.